innentüren einbauen

Türzargen einbauen: So bauen Sie Türfüllungen richtig ein


Nicht jeder Heimwerker traut sich an das Türzargen einbauen heran, dabei ist diese Arbeit, eine gute Anleitung vorausgesetzt, gar nicht so schwer zu realisieren. In dieser Anleitung möchten wir Ihnen zeigen, wie sie Schritt für Schritt und fachgerecht Türzargen für den Einbau von Innentüren montieren können.


Diese Werkzeuge und Hilfsmittel benötigen Sie zum Türzargen einbauen

  • Zollstock oder Maßband
  • Schraubendreher
  • Wasserwaage
  • Holzkeile
  • Kunststoffhammer oder gummierte Hammerunterlage
  • drei Türspreizen (Schreinerbedarf)
  • Holzleim
  • PU-Schaum
  • Handschuhe und Schutzbrille


Maße und Normen zum Türzargen einbauen in Deutschland


Bei Bauten aus der Nachkriegszeit ist das Maß für Türgrößen und Wandöffnungen in der Regel nach der DIN 18101 genormt. Sollte Ihr Haus also in dieser Zeit gebaut worden sein, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie eine Tür "von der Stange" einbauen können. Speziell bei Trockenbauwänden sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Türöffnung bereits durch UA-Profile verstärkt ist und ein Türsturzprofil in Normgröße enthält. 

Ausnahmen von diesem recht komfortablen Fall der Normgröße entstehen dann, wenn die Wand, welche die Tür enthalten soll, erst noch gebaut werden muss oder wenn sich die Wand in einem Altbau befindet. Bei einer Wand, die Sie selbst errichten, sollten Sie egal für welches Bauverfahren Sie sich entscheiden, von vornherein die Normgröße für eventuell einzubauende Türen einhalten. Sie ersparen sich so eine Menge Arbeit und Dreck durch nachträglich notwendige Anpassungen.

In Altbauten, speziell solchen aus der Gründerzeit um die Jahrhundertwende und davor, war es dem Bauherrn oder Architekten überlassen, welche Maße er für seine Türöffnungen verwendete. Türen waren in dieser Zeit immer Maßanfertigungen und wurden von Zimmerleuten gebaut. In diesem Fall bleiben Ihnen letztlich zwei Möglichkeiten: Sie finden eine Tür, die sich den vorhandenen Maßen anpasst, oder Sie müssen den vorhandenen Mauerdurchbruch entsprechend anpassen, um die Türzargen einbauen zu können. 

Vor dem Türzargen einbauen ist weiterhin zu beachten, welche Dicke die Wand aufweist und an welcher Seite die Tür angeschlagen werden soll. Für Bestimmung der Anschlagseite schauen Sie von der Seite auf die Tür, wo die Tür in den Rahmen gehängt wird. Befinden sich die Scharniere, auch Türbänder genannt, links, handelt es sich um eine linke Tür. Sind die Scharniere hingegen auf der rechten Seite, handelt es sich um eine rechte Tür.


Türzargen zusammenbauen und richtig einstellen


Die Türzarge wird zunächst aus den vorhandenen Einzelteilen zusammengebaut und in die Türöffnung gestellt. Sollte unterhalb der Türzarge noch kein Bodenbelag verlegt sein, können Sie die Türzarge auf kleine Holzplättchen oder Keile stellen, um den richtigen Abstand zum Estrich sicherzustellen. 

In der Regel werden die Zargenteile vor dem Einbau mittels Keilen, Flachdübeln, Schrauben oder Bolzen miteinander verbunden. Generell sollten Sie beim Türzargen einbauen vorsichtig vorgehen: Die Verbindungen zwischen den Türzargenelementen sind meistens nicht sehr belastbar und können ausbrechen. 

Jetzt kommt der komplizierteste Teil am Türzargen einbauen: Haben sie die vormontierte Zarge in die Maueröffnung gestellt, müssen Sie sie exakt gerade und rechtwinklig ausrichten. Hierbei können ein Winkeleisen und natürlich die Wasserwaage gute Dienste leisten. Sie müssen ein exakt gleiches, stehendes Rechteck erhalten, dessen Abstände zu den Laibungen allseitig gleich sind. Natürlich darf sich die Zarge auch nicht ins Zimmer hinein oder nach außen neigen.


Beim Türzargen einbauen nach wie vor unverzichtbar: Spreizen und Keile einsetzen


Ist alles gerade und senkrecht ausgerichtet, setzen Sie nun drei Türspreizen genau waagerecht in Höhe der Scharniere und in Schlosshöhe ein. Sitzen die Spreizen fest, können Sie in Höhe der Spreizen seitlich zwischen Türzarge und Laibung die Keile einschlagen. Nun können Sie bereits probeweise das Türblatt einhängen: Wenn alles passt, sollte sich die Tür problemlos öffnen und schließen lassen; gegebenenfalls müssen Sie noch etwas nachjustieren, indem sie die Keile hervorziehen oder etwas fester einschlagen. 


Türzarge einschäumen mit PU-Schaum


Der letzte Schritt beim Türzargen einbauen besteht aus dem Einschäumen des Zwischenraums zwischen Türzarge und Wand: In der Regel wird hier zu Polyurethan-Montageschaum verwendet. Der Schaum wird hierzu zwischen Wand und Zarge mittels des Sprühröhrchens eingebracht. Dabei sollten Sie zunächst nicht mehr als die Hälfte der Lücke ausfüllen; der Schaum dehnt sich stark aus.

Bei der Wahl des PU Schaum sollten Sie darauf achten, dass sie sogenannten spreizdruckfreien Schaum verwenden. Die Kräfte, welche der sich ausdehnende Schaum entwickelt, können sonst so stark sein, dass die Türzarge beschädigt wird. Achten Sie bei der Arbeit mit PU-Schaum auch darauf, Handschuhe und Schutzbrille zu tragen.

Ist der Schaum schließlich ausgehärtet und voll belastbar, die entsprechende Zeit sollten Sie der Packungsbeilage entnehmen, ist der Einbau der Türzarge abgeschlossen. Überstehenden Schaum entfernen Sie mit dem Cuttermesser. Mit dem Einbau der Bekleidung, welche den Spalt zwischen Maueröffnung und Türzarge bedeckt, ist das Türzargen einbauen an dieser Tür abgeschlossen.


Fazit: Auch Heimwerker können problemlos Türzargen einbauen


Wie alles im Handwerk ist auch die Türzarge eine Frage der Qualität des Materials: Entscheiden Sie sich für ein
hochwertiges Türenmodell, ist der Einbau der Türzarge meist kein Problem und auch von Laien leicht zu bewerkstelligen. Etwas Erfahrung, Zeit und gesundes Augenmaß vorausgesetzt, sollten für den Einbau einer Tür nicht mehr als zwei bis drei Stunden vergehen - natürlich muss auch die Zeit zum Aushärten des PU-Schaums beachtet werden.